Nach langem Herumexperimentieren & unzähligen YouTube Tutorials hab ich endlich die perfekte vocalchain für meine Stimme gefunden.
Zunächst erstmal das
Mikrophon:
Das Røde Mic ist für mich (und meine monetäre Situation) schlichtweg das Beste, was ein Kondensatormikro hergeben kann. Klar hätte ich auch lieber ein Neumann U87 am Start.
Aber seien wir mal ehrlich: ganz abgesehen vom Preis- wenn man zuhause aufnimmt und nicht im Studio, kann man sich doch glücklich schätzen, nicht alles, was man in einem nicht perfekt schallisolierten Raum einfängt, direkt aufs Tape zu bekommen. Vogelgezwitscher, Autogeräusche, quäkende Kinder, Flugzeuge…. und dann jedesmal hinterherlauschen und immer wieder einen neuen Take aufnehmen. Das ist ja zum bekloppt werden. Wir sind ja schließlich nun mal sogenannte „Bedroom Producer“, betreiben Homerecording und haben keine perfekte Studio Peripherie um uns herum zusammengebaut, die uns komplett von der Aussenwelt abschirmt. Also machen wir eben das Beste draus und nutzen digitale Technologie um die Aufnahmen richtig aufzumotzen. Da hätten wir neben dem Røde erstmal den richtigen
Preamp:
Viele schwören ja auf den 1073 von Neve. Aber zum einen klingt der UA 610 von Universal sehr sauber & röhrig, zum anderen wird er im Plugin Bundle des Apollo Interface eh für lau dazu mitgeliefert. Also ruhig mal durch die presets durchsteppen und sich seinen Eingangspegel verfeinern. Abgesehen davon, fand ich die anderen mitgelieferten Preamps wie den Helios Type 69 oder die Emulation des V76 ebenfalls absolute Sahne. Muss man sich eben durchwurschteln und intuitiv für sich oder die entsprechende Aufnahmesituation den besten aussuchen. Für die Instrumentalspuren hab ich ebenfalls den UA 610 B genutzt. Beim Bouncen der Midispuren. Aber dazu später. Als nächstes kommt in den ersten Slot meiner Insert Chain die
FET Compression:
Mit dem 1176. Dieser FET Compressor ist die Simulation einer Studiolegende. Für Vocals sollte man sich mit der „Dr. Pepper“ Einstellung herantasten, um klar akzentuierte Konsonanten für die Sprachverständlichkeit hervorzuheben. Hierbei nutzt man die “10 o’clock, 2 o’clock, 4 o’clock“ Einstellung. Was nichts anderes bedeutet, als den Attack auf 10 Uhr, Release auf 14 Uhr und den Ratio auf 4 zu stellen. Genau so wurde einst der 1176 für eine legendäre Radioreklame der Dr. Pepper Limonade eingestellt und ist heutzutage im Tonproduktionsbereich das Synonym für die perfekte Einstellung dieses Kompressors. Nun gut. Soeben haben wir an der Akzentuierung der Transienten geschraubt, nun folgt die Portion Sahne obendrauf mit der
Tube Compression:
Röhrenkompression vom Feinsten bietet der LA-2A von Universal. Mit wenigen Einstellungsvariationen ist es möglich einen richtig warmen angenehmen Vocal Sound zu kreieren. Mit diesen paar Handgriffen klingt es jetzt schon wie in einem 100.000 $ Studio. Aber ich setzt da noch einen drauf mit der
Saturation:
Zum Schluß der Vocalchain hab ich für die Hippie Attack Lead Vocals nochmal das Oxide Tape zur Bandsättigung drauf geworfen. Macht das Ganze noch einmal präziser und präsenter. Muß aber nicht zwingend in die Standard Vocal Chain. Ist auch sehr spezifisch auf die Nummer abgestimmt, bei der ich noch ein Pfund Schärfe dazu brauchte. Schlußendlich ergibt sich aus dieser Kombination ein glasklarer Vocalsound. Nix wirkt muffig oder undeutlich.
Das ganz grosse Plus ist aber natürlich die latenzfreie Aufnahme der DSP Technik über das Apollo Interface und die Console. D.h. in unserem Fall, dass die ganzen feinen o.g. Plugz keinerlei Zeitverzögerung in der DAW auslösen und das Signal sauber ankommt, ohne die CPU zu belasten.
- P.S. Übrigens könnte man diese Vocalchain in Logic auch mit den mitgelieferten Stock Plugins nachbauen. Beim Compressor einfach den Studio FET und dahinter den Studio Opto schalten.
kurzes Klangbeispiel: