König der Mischer Part 5 – Headphones

So! Prima! Hab den Urlaub hinter mir. 2 Wochen Meeresrauschen und wirklich keinen Takt um die Ohren gehauen. Absolute Soundpause. Draussen grillen und Spatzen füttern. Obwohl…. cooler wäre es gewesen, wenn ich mal ab und zu ne Idee auf dem iPad aufgenommen hätte. Aber egal jetzt.

Kommen wir zum Thema zum Schritt Nr. 2 dem Mischen und einem sehr hilfreichen Tool, was es ermöglicht, auch auf headphones den linearen Klang zu emulieren.

In meinem Fall hab ich mich für die mittpreisigen beyerdynamic DT 990 Pro entschieden. Zum einen, weil ich altersbedingt schon etwas die Höhen pushen muss um genau ab 6 kHz zu differenzieren, zum anderen weil sie offen sind und etwas vom Raumklang mitnehmen. Zum aufnehmen von Gesang oder einer mit Mikro abgenommenen Gitarre sind sie natürlich nicht geeignet, weil die Signale entsprechend auch nach draussen schallen.

Da ich insgesamt – mit den Kopfhörern – 3 Abhören nutze, um einen möglichst objektiven Klangeindruck zu bekommen, muss ich dennoch immer wieder auf die Kopfhörer zurückgreifen. Das liegt massgeblich daran, dass ich auch gerne mal um 5 Uhr morgens anfange zu produzieren oder abzumischen und ich niemandem damit auf die Nerven gehen will.

Was bei meinen beyerdynamics sofort auffällt, sie klingen fast brachial im Höhenbereich. Das ist natürlich toll, wenn man sich beim Mischen um Frequenzüberschneidungen ab 4 kHz kümmern will um z.B. einen Hall Effekt transparent zu machen, oder die Overheads des Schlagzeugs zu filtern, damit sie keinen Ärger mit den Stimmen oder den Gitarren verursachen. Aber zum Abmischen im Gesamtbild vermitteln sie eigentlich ein völlig anderes Klangbild als erwünscht. Man tendiert automatisch dazu, die vom Hersteller gepushten Frequenzen jeweils ein wenig einzudämmen. Aber Vorsicht! Hier liegt der Fehler! Dieses Frequenzband existiert nämlich ausschließlich nur auf diesen Kopfhörern und nirgendwo anders. Klingts angenehm, kannst Du Dir sicher sein, daß Du soeben den Mix versaut hast.

Aber wie für (fast) alles im Leben gibt es eine komfortable Lösung für dieses Problem. Wir manipulieren unser Kopfhörersignal mit Hilfe eines EQ`s bis er linear, neutral klingt:

Hierfür gehen wir auf die Seite

https://autoeq.app

und suchen uns oben im Suchfeld den passenden Kopfhörer aus.

Der Clou befindet sich jetzt auf der rechten Seite, wo ein Untermenü („Select Equalizer app“) verschiedene Regelmöglichkeiten anbietet. Weil ich persönlich auf den ProQ3 von Farbfilter zurückgreife suche ich mir „Custom parametric EQ“ aus und scroll ganz nach unten zu den Filtereinstellungen.

Custom Parametric EQ

Hier befinden sich genau die Frequenzen, die angehoben oder abgesenkt werden müssen mit genauer Angabe der Güte und der Stärke der Anhebung- bzw. Absenkung.

Diese Infos übertrag ich auf meinen EQ in meiner DAW

 

 

Pro Q3 Headphone EQ

Und Oh Wunder! Alles klingt plötzlich völlig angenehm und ausbalanciert in den Ohren. Die Snare, die vorher immer zu spitz nach vorne ins Gehör stach, klingt angenehm und prägnant. Die Stimme, bei der wir vorher alles mögliche angestellt haben um die Sibilance  um die 6khz der S- Laute in den Griff zu kriegen, klingt ohne zusätzliches Plugin klar und nicht zu scharf. Probiert es einfach aus und:

Viel Spass damit!.

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