Drumsound Produktion mit Logic Pro #1

Wie ihr ja von den Garageband Videos bei Studio Pfütze wisst, bin ich ein iPad-Fan. Drums kann man hier wunderbar am Touchscreen einspielen, wenn man schnell eine Idee aufnehmen will. Die Haptik und der Sound machen richtig gute Laune. Gerade für Nicht-Drummer wie mich. 

Garageband mit dem Alesis ioMix

Um aber den Drumsound auf eine höhere Ebene zu bringen und ihn wuchtig und natürlich klingen zu lassen, bietet eben Logic Pro ganz erstaunliche Möglichkeiten.

Der Zweck des Ganzen ist es, die Drums räumlich darzustellen. Ganz so, als ob man im Proberaum neben dem Drummer steht und mit ein paar Tricks den Sound aufbläht.

Meist wird ja ein Schlagzeug ganz gern ‚trocken‘ in einem schalltoten Raum aufgenommen und anschließend mit Hall und Kompression bearbeitet, um diesen Zweck zu erzielen.

Wir machen aber genau das Gegenteil und verpassen den digitalen Signalen einen akustischen Raum. Für die Frankieband Produktion benutze ich für das Schlagzeug kein einziges Hall Plugin, auch nicht für die Snare!

Zum ersten mal erfuhr ich bei einer Produktion mit Tommy Newton in seinem Area 51 Studio vom ‚Jon Bonham Trick‘. Die Drums standen auf einem Podest in einem grossen Raum, alles konventionell abgenommen. Der Effekt wurde nun durch die zusätzliche Raummikrofonierung erzielt. Wuchtige Kicks und Toms, fette Snare und gepflegte Overheads. Ein Träumchen.

Klangbeispiel Graf Koks – letzte Ausfahrt.

Dieser Sound passte perfekt zu den rockigen Gitarren und diesem Rapstyle unserer alten Band und nicht zuletzt auch für die aktuelle Produktion bei Studio Pfütze.

Zum Glück gibt es mittlerweile Möglichkeiten dies im Homestudio bestmöglich zu emulieren. 

Hierzu laden laden wir unser GB Projekt ins Logic, gehen auf 48 kHz (wegen weiterer Aufnahmen), und suchen uns für die drumspur aus der Logic Bibliothek ein sogenanntes ‚Producer Kit‘ aus.

Bluebird+ Producer Kit

 

Klickt man nun auf das Häkchen neben Bluebird+ offenbaren sich alle Kanäle eines perfekt abgenommenen Schlagzeugs mitsamt Raummikrofonie. Was für ein genialer Spass!

 

 

 

Kick in & out, Snare top & Bottom, Hit, Toms, Overheads, Room A, Room B, und ein Leak Kanal. Optional noch etwas Percussion und Handclaps.

Kanäle des Producer Kits

Über dem Kanalzug Overheads klicken wir jetzt einfach auf das Instrument und es erscheint unser drumkit in einem Edit Modus. Durch anklicken der einzelnen Instrumente können wir uns nun in aller Ruhe die perfekte Kick und Snare raussuchen und zusätzlich aktivieren, in welchem Raum (A stereo oder B mono) sie stattfinden, ob sie mit auf die Overheads knallen oder den Leak Kanal anfüllen sollen.

Diese Art das Schlagzeug einzustellen ist wirklich revolutionär und stellt m.E. nach am besten eine Live Studiosituation dar. Macht einfach völlig Bock mit den ganzen Parametern herumzuexperimentieren. Wie es nun weitergeht zeige ich euch in #2.

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