Endlich hat man mal die Gelegenheit, sich im Urlaub mit den lyrics auseinanderzusetzen. Fehlt einem sonst die Zeit und Muße dazu, müsste es doch dann in den wohlverdienten Ferien eigentlich klappen. Ach wie leicht ist es doch, ein griffiges Gitarrenriff einzuspielen und darüber eine wunderbar einprägsame Melodie zu trällern. Mit Lalala & yeah baby usw. usf. kommt man in der Regel allerdings mittelfristig nicht weiter, wenn man dem Hörer einen umfassenden Eindruck des vorgetragenen Songs vermitteln will.
Am Sänger bzw. dem eingesungenen Liedtext klebt nunmal das Ohr zuerst. Da nutzt das fein eingespielte und produzierte Drumherum recht wenig, wenn der Inhalt und die Botschaft des Textes nicht trägt.
Jou, deutsche Sprache – schwieriges Ding.
Wenn es doch nicht blödsinnig entleert und auch nicht vollkommen abgehoben, gar abstrakt daherkommen soll.
Mir persönlich sind 35 hintereinander eingespielte Soli auf der Klampfe eben noch mal lieber, als 8 mitreissende Zeilen einer Strophe niederzuschreiben.
Als Texter vergrössert sich das Umfeld weit über das musikalische hinaus.
Die Worte werden zur Abbild der Welt, der Zeit oder des inneren Selbsts. Die fein ausgewogene Balance zwischen den eigenen Gefühlen, der Melodie, des Zeitgeists und nicht zuletzt den Gefühlen des Hörers zu finden, ist zugleich die grosse Herausforderung und die Kunst beim Schreiben.
Ein paar Techniken zum Schreiben von Liedtexten:
Als allererstes würde mir da einfallen: Schreiben!
Einen Blog verfassen. Stimmungslagen in tagebuchartiger Form verfassen. Selbst in Mails auf einen gewissen Sprachstil zurückzugreifen hilft schon mal ungemein.
Merkfähigkeit trainieren!
Hierzu mache ich mir liebend gern Notizen. Dank eines Handys und einiger Zettel heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Man muß es nur tun und zwar regelmässig. Jede Zeile, die einem in den Kopf kommt. Jede auffallende Formulierung aus dem TV, beim Bahnfahren oder im www einfach niederschreiben. Ergo merken. Oder wie es Johann Wolfgang von Goethe formulierte: ‚Talent entwickelt, Genie klaut.‘ (grins)
Beim erneuten Lesen der Notizen kommt mir das selbst etwas schräg und durcheinander vor. Doch mit der Zeit kann ich mir die Gefühlslagen beim notieren wieder gut ins Gedächtnis rufen und kann sie in ein Schema einbauen.
Hilfe aus dem Internet.
Ein für mich sehr wichtiges Tool ist auch die Reimmaschine geworden. Bin mir auch nicht zu fein dazu, sie ab und zu zu benutzen.
Einfach das letzte Wort aus dem Reimschema nehmen und sich zig Worte und Begriffe auf Fingertipp liefern lassen und das Beste raussuchen.
gibts frei verfügbar im Netz oder als handliche, kostenpflichtige App für n Appel und n Ei aufs Handy.
Momentan schreibe ich einen Text zu einer Motivationshymne. ‚Mach es hell‘ ist der Titel und beschreibt einen Weg aus depressiven Stimmungen herauszukommen. Ist nicht immer einfach, doch mit diesem Lied bestimmt ganz gut möglich. Erscheint demnächst.
Hoffe, euch ein paar vernünftige Tipps zusammengetragen zu haben.
‚Bis demnächst in diesem Theater!‘ (Willy Millowitsch)