Der König der Mischer Part 4 (Drumsound)

Ach was hab ich schon am Drumsound rumgefummelt. Kann man eigentlich Keinem erzählen. Aber es ist nunmal das Grundgerüst des Songs, wenn er richtig grooven,  und nicht digital roboterhaft daherkommen soll.

Zack Primrose

Mein letzter und zugleich ultimativer Griff in die Soundkiste hat zu diesem unverwechselbaren frankieband Drumsound geführt. Den letzten Schliff hab ich mir von TikTok geholt. Zack Primrose  ist für mich zu so einer Art Lieblingsproduzent geworden. Das hat mehrere Gründe: Er verfügt über ein `absolutes Gehör`, was ihm ermöglicht, sich überschneidende Frequenzen sofort einzukreisen. Klingt ein Mix zu harsch, weiß er sofort welches Frequenzband zu ziehen ist, oder welches Instrument mehr in den Hintergrund treten sollte.

Zack ist hauptsächlich im Rock/Metalbereich tätig. Für mich persönlich optimal, weil mir ja die Klampfen auch superwichtig sind.

Er strahlt diese Coolness und Ruhe aus, die ich mir immer schon von Produzenten gewünscht habe. Kurzum: Wenn ich mir nochmal in meinem Leben eine Studioproduktion erlauben würde, wäre er mein absoluter Favorit als Producer.

Und von ihm hab ich den Tipp bekommen, wie ich einem Drumkit Leben einhauchen kann.

Logic Producer Kits

Hierfür nutze ich das individuell zusammengestellte Producer Kit von Logic.

frankieband Producer Kit

Da ich mittlerweile lieber mit Raumakustik als mit Hallprozessoren arbeite, passt dieser kleine Hack genau in mein Konzept. Wir nutzen ein sog. Bleed Mikro, um es dem Originalsignal zuzumischen. Ihr könnt euch sicherlich an den Drumsound von Phil Collins bei  ìn the air tonight` erinnern. Der Zufall hat es so gewollt, daß während der Aufnahme des Schlagzeugs damals das Talkbackmikro noch auf war. Eigentlich ne Panne, aber dieses Signal stark komprimiert zum Originalsignal zugemischt, ergibt erst diesen bombastisch lebendigen Sound. (Hab am Ende mal ein Klangbeispiel zugefügt)

Dasselbe kann man mit wenigen Handgriffen auch bei den Logic Producer Kits emulieren. Die Routingmöglichkeiten bei diesem Kit haben ja zwei Raumsimulationen im Gepäck: Room A und Room B. Der Einfachheit halber route ich alle Signale auf Room A und habe dadurch eine Extra Audiospur, wie von einem zufällig im Raum liegengelassenen Mikro. Wer sich schon mal mit dem NY Kompression Trick beschäftigt hat, weiß wieviel Power in einem stark komprimierten und parallel zugemischten Signal steckt. Das Tolle daran ist, daß ich das jetzt herstellen kann ohne einen 1176 oder ähnlichen Kompressor dafür zu benötigen. Also extrem Ressourcen sparend! Und klanglich fantastisch, wie ich finde.

Sound City Raumsimulation

Sound City Plugin von Universal Audio

Das Ding ist ja schon megastark. Aber wie setzt man es am Besten ein? Die meisten inserten den Effekt in die jeweilige Subgruppe ein. War mir persönlich jedoch zu fett und die CPU ist dann schon schwer am zucken.

Folgendes hab ich mir mit dem Plugin zusammengebastelt:

Jeder Kanal erhält einen Auxweg, der in die Raumsimulation mündet. Nicht zuviel und auch nicht alle Signale gleich stark. So in etwa, als ob man mit der Band im Proberaum stehen würde. Das lässt sich mit Hilfe der Raummikrophone nach einer gewissen Zeit gut herstellen. Dieses Signal wiederum wird dem Mixbuss zugemischt und durch die Kompressionseinheit (in diesem Fall wieder ein 1176) zu einem Parallel Compression Signal. Also die ganze Band nochmal zugemischt. Das erzeugt tatsächlich eine Liveatmosphäre, die gerade für die Rock/Pop Produktion der frankieband entscheidend das Klangbild prägen.

Hört einfach mal rein! Ich hab zunächst das Schlagzeug pur im ersten Klangbeispiel, dann das Bleed Mikro im zweiten und zu guter Letzt die gesamte Band mit der Sound City Raumemulation von UAD aufgenommen:

 

 

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