Der König der Mischer Part 3

Noch mal kurz zusammengefasst: Den Produktionsprozess in 3 Parts unterteilen. Den Kreativen, den Mischprozess, das Mastern.

Den kreativen, ersten Teil überspringe ich einfach mal. Fürs Kreative sollten eigentlich keine Regeln existieren. Harmonielehre und Melodieführung können nicht schaden, sind aber für bestimmte Genres irrelevant. Mit Kompositionsregeln zu brechen, kann ja schließlich auch ganz spannend sein.

Vielmehr springen wir einfach zum Ende des kreativen Prozesses, an dem wir unsere Midi Noten als Wave Files in unser Projekt exportieren. Und das geht in Logic ganz einfach:

Midi in Wave Files transformieren

Nun können wir ein neues Projekt mit den Wave Dateien starten und legen die Spuren schön der Reihe nach in unserem Projekt an wobei ich für die jeweiligen Instrumente direkt die Mixbusse anlege.

Als Beispiel: Kick in/out auf den Kickbuss, der auf den Drumbuss, der wiederum auf den Mixbuss. Oder Snare Top/Bottom auf den Snarebuss/Drumbuss/Mixbuss. Keyboards auf den Keybuss, Gitarren auf den Gitarrenbuss usw. usf. Hilft einfach bei der späteren Bearbeitung.

Spuren anlegen wie auf einem Live Set

Nun haben wir die Spuren vor uns und lassen erstmal die Finger von den Eq´s und Kompressoren! Wir balancieren die Spuren schön in Mono miteinander. In etwa so, als ob man als FoH Mischer zum Soundcheck kommt und die Band abmischen will. Klar gibts da einen kleinen Geheimtipp. Manchmal ist es ganz hilfreich eine Audiospur mit einem Pink Noise Oszillator zu versehen und die einzelnen Spuren jeweils knapp auf die Hörbarkeitsgrenze zu pegeln. Oder, wem das zu nervig ist mit dem Pink Noise Geräusch, man nimmt sich den Pro Q3 von Farbfilter oder einen anderen Analyser Eq und greift auf die optische Unterstützung zurück. Natürlich kann man sich auch ganz auf sein Gehör verlassen. Dauert nur eben länger.

Der nächste Schritt ist die Frequenzbalance der Tracks untereinander. Endlich können wir nun den EQ einsetzen. Wir filtern die Spuren mit dem Equaliser, auf dass sie für uns angenehm klingen und legen -abhängig vom Song- die Hauptinstrumente nach vorne ins Mischbild. Die begleitenden Tracks wie z.B. Keyboard- oder Streicher schön nach hinten. Für den Mixbuss einen linearen Eq (nehmt doch einfach den von Logic selbst) und einen leicht eingestellten Kompressor – ebenfalls Stock Plugin mit einem langen Attack und einem kurzen Release, gerade so, daß die Peaks weich abgefedert werden. Der Eq sollte bereits das ungefähre Klangbild widerspiegeln. Wichtigstes Utensil ist wiederum hierbei das Gehör!

Für mich persönlich benutze ich da ganz gern 3 verschiedene Monitorabhören. Zunächst auf die offenen Studio Kopfhörer von Beyerdynamic (auch meiner Frau und meinen Nachbarn zuliebe), die iLoud Desktop Speaker von IK Multimedia (die mir auf Grund ihrer Grösse und Klangeigenschaften sehr ans Mischerherz gewachsen sind) und die JBL Studiomonitore mit Sub als Hauptabhöre bzw. ultimative Abhöre, da ich hauptsächlich mit den iLouds arbeite und man für den Bassbereich die JBL lautstärketechnisch ganz schön heiß anfahren muss, damit man auch im unteren Frequenzbereich genau differenzieren kann.

Erst jetzt kommen wir zum Panning der Kanäle, um ein ausgeglichenes Panorama herzustellen. Das ist also der dritte Balance Schritt. Die Verteilung der Instrumente im Raum und endlich mal stereo.

Übrigens: als kleiner Tipp nebenbei. Das Bandprojekt, das ich gerade bearbeite, lege ich als Preset an, um mir für die anderen Songs ganz einfach diese vorangegangen Arbeitsschritte zu ersparen und meinen workflow zu beschleunigen.

Das ganze sieht dann so aus:

Mix Template frankieband

to be continued

 

 

 

 

 

Neueste Beiträge

SideMenu